Fri. Oct 3rd, 2025
Was hilft während schwieriger Zeiten

Jeder Unternehmer, jede Führungskraft und ehrlich gesagt auch jeder Mensch erlebt irgendwann schwierige Zeiten. Es sind genau diese Momente, die zeigen, ob wir nur auf schöne PowerPoint-Folien vorbereitet sind oder ob wir wirklich Substanz haben. In meinen 15 Jahren in der Führung von Teams, Projekten und ganzen Geschäftsbereichen habe ich mehrfach erlebt, dass Krisen nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken offenlegen. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist nie eine einzige Maßnahme, sondern ein Bündel aus Haltung, Strategien und sehr praktischen Schritten.

Klare Prioritäten setzen

Wenn alles gleichzeitig brennt, ist es verlockend, überall gleichzeitig zu reagieren. Die Realität ist: das funktioniert nicht. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist brutal ehrlich zu entscheiden, was überlebensnotwendig ist und was warten kann. Ich erinnere mich an 2020, als unsere Lieferketten zusammenbrachen. Wir haben anfangs alles versucht: alternative Lieferanten, schnellere Transportwege, kleinere Bestellungen. Das Ergebnis? Chaos. Erst als wir entschieden haben, uns nur auf die 20 % Produkte zu konzentrieren, die 80 % der Kundenbindung ausmachten (klassisches Pareto-Prinzip), kam Ruhe rein.

Wir mussten dafür auch Entscheidungen treffen, die weh taten – weniger rentable Produkte auf Eis legen, Kunden transparent informieren, Ressourcen verschieben. Aber der Effekt war messbar: der Cashflow stabilisierte sich innerhalb von drei Monaten. Klare Priorisierung hat mehr Wirkung als hektisches Reagieren. Und das gilt nicht nur fürs Business – auch persönlich bedeutet es, zu wissen, welche Aufgaben, Menschen und Themen im Kern wichtig sind.

Ein starkes Netzwerk nutzen

In schwierigen Zeiten trennt sich an Kontakten die Spreu vom Weizen. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist ein Netzwerk, das nicht nur auf Visitenkarten basiert, sondern auf echtem Vertrauen. Ich habe einmal in einer Krise erlebt, dass unser Hausbankberater praktisch verschwunden war, während ein eher unscheinbarer Lieferant von selbst anrief und Hilfe anbot.

Dieses Erlebnis hat mir bestätigt: Netzwerke sind kein „nice to have“, sie sind Überlebensstrategie. Konkret: Investiere in Beziehungen lange bevor du sie brauchst. Rufe Partner auch an, wenn du nichts von ihnen willst. Biete selbst Unterstützung. Während einer Branchenflaute 2015 konnte ich eine Zahlungsfrist um fast zwei Monate verlängern, nur weil ich Jahre zuvor einem Partner bei einer Personalnot spontan geholfen hatte.

In Unternehmen gilt: die stärksten Allianzen sind oft nicht mit den größten Playern, sondern mit den verlässlichen, mittelgroßen Partnern, die langfristig denken.

Transparenz in der Kommunikation

Nichts zerstört Vertrauen schneller als Schweigen. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist offene Kommunikation – gerade wenn man keine Antworten hat. Ich erinnere mich noch sehr klar: während einer Umstrukturierungsphase hatten wir fast nichts Greifbares zu sagen. Statt Funkstille wählten wir den Weg, wöchentlich Updates zu teilen, auch wenn diese nur aus drei Sätzen bestanden: „Wir wissen, was läuft. Wir arbeiten daran. Wir halten euch informiert.“

Der Effekt: Mitarbeiter blieben an Bord. Kunden waren geduldig. Bei Investoren verschwand nicht die Unsicherheit, aber das Gefühl von völliger Intransparenz war weg. Transparenz bedeutet nicht, jedes Detail zu teilen, sondern das richtige Maß. Interessanterweise hat McKinsey in einer Studie aufgezeigt, dass Unternehmen mit konsistenter Transparenz während Krisen ihre Mitarbeiterzufriedenheit um bis zu 12 % hochhalten konnten. Das deckt sich mit meiner Erfahrung – selbst schlechte Nachrichten lassen sich tragen, wenn sie früh und klar kommen.

Finanzielle Resilienz aufbauen

In ruhigen Zeiten denkt kaum jemand daran, wie wichtig Rücklagen sind. Doch was hilft während schwieriger Zeiten, ist finanzielle Handlungsfreiheit. Ich erinnere mich an 2018, als einer meiner damaligen Kunden in der Automobilindustrie plötzlich ganze Aufträge strich. Wir hatten Glück: dank eines über Jahre gepflegten konservativen Cash-Managements konnten wir diese Monate ohne neue Kredite überstehen.

Die Lektion ist klar: Rücklagen sind kein Zeichen von fehlender Investitionslust, sondern eine Versicherung. Unternehmen, die 10 % ihrer jährlichen Gewinne konsequent sichern, haben in Rezessionsphasen systematisch mehr Zeit für strategische Anpassung. Privat gilt dasselbe: drei bis sechs Monate Lebenshaltungskosten als Rücklage verändern die eigene Krisen-Resilienz massiv.

Anpassen statt Festhalten

Es klingt simpel, doch die größte Falle in Krisen ist das Festhalten. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist die Bereitschaft, Geschäftsmodelle rasch anzupassen, auch wenn es weh tut. Ich habe einmal erlebt, dass ein Unternehmen stur an Printwerbung festhielt, obwohl die Leads im Digitalen um ein Vielfaches günstiger waren. In weniger als einem Jahr waren sie irrelevant im Markt.

Eigenes Beispiel: In der Pandemie haben wir ein geplantes Präsenz-Event nicht abgesagt, sondern in Rekordzeit in ein digitales Format umgebaut. Klar, das erste Mal war holprig. Aber trotzdem hatten wir über 600 Teilnehmer – fast doppelt so viele wie jemals zuvor im Saal. Anpassung gewinnt Zeit, während Festhalten Energie frisst.

Mentale Stärke kultivieren

Geschäftsentscheidungen sind belastend genug. Unter Stress trifft man oft schlechtere Entscheidungen. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist daher auch Selbstführung. Ich habe eine Phase durchlebt, in der ich 14 Stunden am Tag arbeitete und trotzdem nichts besser wurde. Erst als ich wieder sportliche Routinen einführte, kurze Pausen einplante und das Wochenende bewusst freihielt, stabilisierte sich die Denkkraft.

Gerade Führungskräfte unterschätzen: eine übermüdete Entscheidung kann Millionen kosten. Mentale Stärke entsteht nicht von selbst, sie ist ein systematischer Prozess – Schlaf, Bewegung, Austausch mit Mentoren. Und ehrlich gesagt auch die Fähigkeit, zu akzeptieren, dass man manche Dinge nicht sofort lösen kann. Das macht langfristig klarer im Kopf.

Kleine Siege feiern

Während schwieriger Zeiten ist das große Ziel oft Monate oder Jahre entfernt. Das Problem: Motivation bricht weg. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist, bewusst kleine Erfolge sichtbar zu machen. Ich erinnere mich an ein Projekt, das über ein Jahr dauerte. Wir haben regelmäßig kleine Meilensteine gefeiert – nicht mit großem Aufwand, sondern mit einem symbolischen Dankeschön.

Der Effekt war enorm: selbst als Rückschläge kamen, blieb die Grundstimmung positiv. Menschen brauchen sichtbaren Fortschritt, egal wie klein. Auch im Privaten gibt es diese Logik: wenn du mitten in einer schlimmen Phase bist, reicht manchmal schon ein Tick-Häkchen auf der Liste, um wieder Energie zu schöpfen.

Lernen und Reflektieren

Krisen sind schmerzhaft, aber sie sind auch die beste Lernumgebung. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist, ehrliche Rückschau zu halten. Nach jeder Krise habe ich mir notiert: Was hat funktioniert? Was war Illusion? Ich nutze dafür bewusst einfache Fragen: Welche 3 Entscheidungen waren entscheidend? Welche 3 Fehler kosten uns am meisten?

Diese Reflexion verhindert, dass wir dieselben Fehler beim nächsten Mal wiederholen. Auf Plattformen wie karrierebibel finden sich viele praxisnahe Denkanstöße, doch was zählt, ist die eigene Realität. Wer aus jeder Krise die Essenz extrahiert, entwickelt ein echtes Betriebssystem für das eigene Leben oder Geschäft.

Fazit

Die Wahrheit ist: schwierige Zeiten kommen immer, egal wie gut wir planen. Was hilft während schwieriger Zeiten, ist nicht eine Patentlösung, sondern eine Kombination aus Klarheit, Anpassungsfähigkeit und dem Mut, offen zu kommunizieren. Manche sagen, Krisen sind nur Chancen in Verkleidung – ich finde, das ist zu romantisch. Krisen sind hart. Aber sie sind auch Prüfsteine, an denen sich zeigt, welche Gewohnheiten, Beziehungen und Systeme wirklich tragen.

FAQs

Was hilft während schwieriger Zeiten im Unternehmen?

Ein klarer Fokus auf Kernbereiche, offene Kommunikation und gesunde Cashreserven sind entscheidend, um Krisen zu überstehen.

Was hilft während schwieriger Zeiten privat?

Stabile Routinen, ein unterstützendes Umfeld und kleine Initiativen zur Selbstpflege machen den Unterschied im Alltag.

Warum sind Rücklagen wichtig in Krisen?

Finanzielle Rücklagen schaffen Handlungsspielraum und verhindern, dass Panikentscheidungen das lange aufgebaute Fundament zerstören.

Welche Rolle spielt Kommunikation in Krisen?

Transparente Kommunikation schafft Vertrauen, hält Mitarbeiter an Bord und verhindert, dass Unsicherheit zu Gerüchten führt.

Wie bleibt man mental stark?

Mentale Stärke entsteht durch Pausen, sportliche Aktivität, Austausch mit Vertrauten und bewusste Selbstreflexion.

Was hilft während schwieriger Zeiten für Teams?

Gemeinsam kleine Siege feiern, Ziele herunterbrechen und Vertrauen durch kontinuierliche Updates stärken die Motivation.

Welche Fehler sollte man vermeiden?

Zu viele gleichzeitig angegangene Projekte, fehlende Transparenz und Starrheit im Denken verschärfen meist die Krise.

Wie wichtig ist ein Netzwerk?

Ein echtes, vertrauensvolles Netzwerk ermöglicht Zugang zu Unterstützung, Ressourcen und Chancen, wenn es kritisch wird.

Gilt das auch für kleine Unternehmen?

Ja, sogar stärker: kleine Unternehmen benötigen angepasste, flexible Strukturen, um kurzfristig reagieren zu können.

Was hilft während schwieriger Zeiten für Führungskräfte?

Führungskräfte müssen sich selbst stabilisieren und dann klar, mutig und berechenbar für ihr Team auftreten.

Sind Krisen auch Chancen?

Teilweise, aber nicht automatisch. Erst durch Reflexion und Anpassung werden Krisen zu Lernmomenten, nicht per se Chancen.

Welche Rolle spielt Digitalisierung?

Digitalisierung ermöglicht schnelle Anpassungen, spart Kosten und öffnet neue Kundenwege, gerade wenn Märkte wegbrechen.

Was unterscheidet Theorie von Praxis?

In der Praxis kollidieren Ideale mit Ressourcenmangel, Emotionen und Zeitdruck – hier trennt sich Machbares von Wunschdenken.

Welche Branchen sind besonders anfällig?

Branchen mit langen Lieferketten oder Abhängigkeit von Exporten leiden stärker, was Flexibilität unerlässlich macht.

Wie reflektiert man sinnvoll nach Krisen?

Drei Fragen helfen: Was hat funktioniert? Was nicht? Was will ich beim nächsten Mal anders machen?

Was hilft während schwieriger Zeiten im Alltag wirklich?

Ein klarer Plan, ein realistisches Tempo und der Blick auf das, was heute machbar ist.

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